Liebe im
Dialog
in Liebe
Selbstbekenntnisse eines unbekehrbaren Novalisten
Im Urbeginne war das WORT
Und das WORT war bei GOTT
Und der Mensch ward durch das WORT
Und der Mensch wird durch das WORT
Und der Mensch wird das WORT
Und das vollendete WORT kehrt zu GOTT
"Heimat meiner Zärtlichkeit"
Im Tosen des Sturmes
In der Weite der See
In den Tiefen des Meeres
suchte ich den Kurs
ankerte hier, ankerte dort
der Wellenschlag trug mich immer wieder fort.
Schob den Horizont vor mir her
Was ich suchte, schlummerte in mir
da unerwartet mitten in der
Geschäftigkeit, alltägliches Tun,
schienst DU wie ein Leuchtturm zu ruh’n,
Über alle Wellen und Wogen
strahltest aufrecht DU mich an.
Ist dort der Hafen meines suchenden Segels?
Ist's Gewissheit, ist es Trug?
Fasziniert und ungläubig verharrte ich am Bug.
Geführt von Strömung und Gezeit
erreichte ich , was mir
unwahrscheinlich schien
und war endlich zum Anlegen bereit,
DU, Heimat meiner Zärtlichkeit.
ER schweigtDu suchst,
Du fragst,
Du bittest.
ER schweigt.
Du rufst,
Du flehst,
Du weinst,
ER schweigt.
Du zweifelst,
Du irrst,
Du verleugnest.
ER schweigt.
Du blinzelst,
öffnest das Auge
und erkennst,
Liebe redet nicht,
sie liebt, ist Tat.
ER nimmt dich auf,
immerdar, immerfort.
Oh, Du begnadete Menschenseele,
mit Freude füllt ER dein Herz,
inniglich, ewiglich.
"Die Unendlichkeit der Liebe"
Du erst machtest mir begreifbar, was mir nicht zu fassen schien,
Die Unendlichkeit zu greifen war zu viel für meinen Sinn.
Gelehrteste Physik und Mathematik mussten mir verwehren,
Was nur du vermagst mit deiner Liebe mich zu lehren.
Manchem wirkt sie bedrohlich, manchen befremdlich, die Unendlichkeit,
Doch ist sie verheißungsvoll - es mit dir zu erleben, bin ich voll und ganz bereit.
Dem klugen Kopfe ist es nicht gegeben, sie auch nur im Ansatz zu versteh'n,
Nur aus der Begegnung zweier Herzen in tiefster Liebe kann es wohl gescheh'n.
Aus der Liebe wird die Schönheit der Unendlichkeit geboren,
Ihren unbestimmten Schrecken hat sie nun auf ewiglich verloren.
Da, ganz Gottes Wesen, die Liebe keine Grenzen kennt,
wird sie nicht beschränkt durch ein himmlisch Firmament.
Und wenn der Mensch die Liebe nicht an irgendeinem Maßstab misst,
Erfährt er das unendliches Wachstum und Freude nur in ihr möglich ist.
Nun ist zu begreifen, was die Ode an die Freude sagen will,
und in meinem Herzen wird vor lauter Ehrfurcht es unendlich still:
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum.
Von nun an können wir uns in die Unendlichkeit wagen,
da wir uns gegenseitig in unendlicher Liebe tragen.
Dankend schaue ich fortan in dein Gesicht,
und sage der Unendlichkeit - nimmer fürcht ich mich.
Deine Liebe hat mir der Unendlichkeit Wesen offenbart,
nicht unheimlich furchtbar sondern unendlich sanft und zart.
wer weiß
wie lange wir schon sehnen
suchend durch die Welten ziehn
vor Äonen sind wir gefallen
aus der Einheit
die uns das ew’ge Heil schien
nun trafen
nach langer Wanderung zum Eigensein
wir wieder aufeinander
ist gar schon jetzt
der glückliche Moment uns widerfahren
an dem sich schließt der Kreis
und, was in Einheit schlummerte
von Angesicht zu Angesicht
sich wieder verbunden weiß
auf dass wir gemeinsam
nun des Weges gehn
zu des Menschen
ungeahnte Höhn
aus der vollkommenen 1
ward 1 und 1 geboren
zum Bewusstsein auserkoren
wo 1 und 1 sich
nun wieder finden
werden wir in
Unendlichkeit die eine 1
mit unserer Liebe binden
sie ist vollbracht
die unruhige Reise im Weltengetriebe
nun will sie atmen, leben, tanzen
die eine große Liebe
der Welt sich schenken
und alles in Freude empfangen
ohne Zagen, Zweifel, Bangen
als dies mir vor die Augen trat
schemenhaft, im Klange zart
mit zitternden Lippen
und ehrfürchtig ich sank
in die Knie zum
nie endenden Dank
aum
"DU-ETT"
Es ist ein Mensch geboren
Es ist DER Mensch geboren
Es ist ein König geboren
Es ist DER König geboren
Es ist ein Gott geboren
Es ist DER Gott geboren
in DIR
Höre seine Stimme
sich in DEINEM Herzschlag offenbaren
Spüre seinen Willen
sich in DEINEN Handlungen offenbaren
Erkenne sein Wesen
sich in DEINER Wahrheit offenbaren
Erwecke den Menschen
in DEINEM Sein
Entfache seine Liebe
in DEINEM Herzen
Erkämpfe seine Wahrheit
in DEINEM Geiste
Feiere seine Geburt gar prächtig
in jedem Jahr
Erlebe seine Geburt gar mächtig
in jeder Begegnung
"Dialog"
Sei Du die Wurzel, ich das Geäst.
Lass uns treffen im Stamme zusammen ganz fest.
Nimm Du aus dem Boden das Lebenselixier, aus der Luft die Äonen reiche ich Dir.
Dem brausenden Wind aber halte ich nur Stand reichst Du mir die wurzelsichere Hand.
Unser Wachstum, miteinander verwoben, gewinnen kann weder unten noch oben.
Des einen Größe bestimmt des anderen Sein,
ist´s anders, geht das ganze Bäumchen ein.
Drum lass uns wachsen gemeinsam zur Zier, ich spür die Wurzel und das Geäst Du in Dir.
So lieb ich was von Natur aus ich nicht bin,
wie anders hätt´eben die auch ihren Sinn.
Du Wurzel und ich, Ast mit Trieb,
beim Rendezvous unter der Rinde
wächst stetig ringend uns’re Lieb.
"Winterweihenacht"
Winter - Wundervolle Form
eisiger Kristalle,
Erstarrung in
der Kälte klirren,
Dunkelheit im
weißen Kleid;
Wintermensch - Erhelltes Innen
Dunkles Außen,
Zu ruhender Wärme
gebündelte Energie,
Bewegter Geist
im kristallklaren Raum;
Wintermenschheitsoffenbarung - Im tiefsten Dunkel
neues Erwachen
Herabgesenkte Gottheit –
aufsteigendes Herz,
Vor zwei Jahrtausenden
jeden Tag neu.
Dank in jedem Atemzug,
der nun nicht mehr gefriert.
"Sinne in deinem Bann"
In sternenklarer Nacht die Augen
sich dem fernen Funkeln öffnen.
In sternenklarer Nacht die unendliche Ferne ahnend
und doch erfüllt von der Herzensnähe
der Sternen Schein.
In sternenklarer Nacht der Blick zum Himmel
wie der sehnend Blick in deine Augen.
Weichheit, nie gefühlt wie diese.
Weichheit, des Schmetterlings Schwingen gleich.
Weichheit deiner Haut,
die meinen tastenden Sinn erfüllt.
Weichheit, die zärtlich den Pfad
zu meinem Herzen wandelt.
Weichheit unvergleichlich schön.
Duft, der sucht seinesgleichen.
Duft, der mein Geriech durchströmt fast ewiglich.
Duft, der niemals wird wohl weichen,
jener Duft bedeutet Geborgenheit.
Klang der lieblich mein Gehör erreicht,
so jede Trübsal der Freude weicht.
Klang so klar wie Glockenklänge,
Klang so schön wie Engelsgesänge,
Klang der frohes Leben verkündet,
Klang der sich im Menschsein begründet,
der Hoffnung verheißend
deinem Munde entströmt
Zur Geburt meines Sohnes Melchior Niklas Valentin, 1994
„Erlösung“
Wenn nicht mehr Zins und Zinseszinsen
Die Finanzgewaltigen lassen grinsen,
Wenn die, das Geld zu nutzen wissen,
Nicht länger Zinsen zahlen müssen,
Wenn dann, durch ein zinsfreies Wirtschaften
Alle Menschen zum vollen Sein erkraften,
Wenn nicht mehr der Mammon ist Hürde
Für eine weltweit gelebte Menschenwürde
Und man in jedem Nehmen und Geben
Erkennt ein brüderliches Streben
Dann fliegt durch das lebendige WORT
Das „goldene Kalb“ für ewig fort.
frei nach Novalis „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“
"ICH warte"
ICH warte auf Dich, 2000 Jahre schon.
ICH stehe.
ICH weine.
ICH warte,
dass Du sagst:
„ Ich habe DICH erkannt.
Ich liebe DICH.
Ich heilige DEINEN NAMEN
in jedem von mir gesprochenen Ich.
Ich erschaffe mit DIR
DEIN REICH der LIEBE.
DEIN WILLE ist auch mein Wille.“
ICH warte
schon 2000 Jahre.
ICH stehe
seither für Dich ein.
ICH weine
um jedes Jahr in dem
Du lieber um das goldene Kalb tanzt;
Du die Stimme deines Herzens betäubst
mit Mammon, Völlerei und Blendwerk;
deine Phantasielosigkeit und Angst größer ist
als deine Schöpferkraft, dein Mut,
deine Liebe zu MIR.
ICH stehe.
ICH warte.
ICH weine
um Dich,
alle Jahre wieder.
Jeden Tag,
jede Stunde,
jede Sekunde
wache ich bei Dir,
wache auch Du.
In LIEBE
Dein
ICHristus
"Was ist Weihe?"
Ein Suchender kam zu einem Bruder und fragte:
O, weiser Bruder, alljährlich feiern wir gar prächtig das Christgeburtsfest - doch sage mir, wie und wo kann ich IHN denn wirklich finden?
Der Bruder schaute ihm in die Augen und in einem wirklichen Augenblick
gab er zur Antwort:
Du bist weise, denn du stellst die wahren Fragen. So höre:
Du findest IHN im Auge deines Gegenübers und dein liebevoller Blick ist die Krippe seiner fortwährenden Neugeburt.
Lerne daher die Frohe Botschaft auf zweierlei Art zu lesen. Die eine - im Worte - pflege unablässig wenn du alleine bist, die andere übe fortwährend wenn du mit Menschen zusammen bist. Diese Art, das Evangelium im Auge des Anderen zu lesen, ist die, die ER von uns erbat, auf dass schaffende Liebe sich durch uns ergieße über die Erde.
So ist denn auch wahre Schönheit keine Frage des Aussehens sondern des Angesehenwerdens.
So sprach sein Blick und so - wortlos wortdurchdrungen -
erhellte sich die Sicht des Suchenden.
Kalt,
bitterkalt,
2000 Jahre danach.
Was ist geworden
aus der Botschaft,
der frohen?
Was ist geworden
aus dem Leid, dem bitteren?
2000 Jahre, 2000 Jahre danach.
Täglich auf’s neue
schlagen sie IHN
ans Kreuz, ans Kreuz
ihrer eigenen kleinen Vorteile.
2000 Jahre, 2000 Jahre, 2000 Jahre danach.
Wie fühlt ein Mensch
der den Christus in sich fühlt,
wie fühlt so einer die Welt?
2000 Jahre, 2000 Jahre danach.
ICH BIN ein Thermometer
der göttlichen Welt -
kalt, bitterkalt,
oh Herr,
2000 Jahre danach.
"Das Blut"
Schwager, Onkel,
Bruder, Sohn,
Physis ist des
Blutes Lohn.
Worte, Taten,
Visionen,
Sollen sich für
die Menschheit
lohnen.
Das Blut das setzt
das Fundament,
das des Turmes Glocken
noch nicht kennt.
Doch tönen sie einst
in Himmelssphären,
wird auch in des Tempels
Grund Vibrato einkehren.
Dem Blute zum Dank.
Rege Tropfen - Fragmente fürs 21. Jahrhundert
Die wahre Ökumene findet zwischen den Menschen statt. Mein Leib ist mein Tempel, dein Leib ist dein Tempel; ich bin eine Gattung, eine Religion, du bist eine Gattung, eine Religion. Unsere Begegnung in seinem Namen (Sei Du selbst im Dienste des Werdens des anderen) ist die eine wahre Ökumene.
Die Wahrheit findest du nicht in Büchern sondern in den Herzen der Menschen. Lerne die Menschen und ihre Herzen zu lesen. Das Evangelium allerdings ist das Herz der Menschheit, tiefster Schmerz und größte Sehnsucht, Liebe in Freiheit zur Liebe.
Liebe ist Freiheit, Freiheit ist Liebe: unvoraussehbar, nicht kausal. Wer gibt schon seinen Sohn hin, von dem man bis dato nicht einmal annahm, dass es ihn gäbe. Liebe ist irrational - aber immer effektiv.
Vielleicht ist es Zivilisation wenn man sagt „Ich habe keine Zeit!“;
aber es ist Kultur, sich des unendlichen Reichtums der Zeitdauer gewiss zu sein, in der, mit nur einem liebevollen „Augen-Blick“, das Tor zur Ewigkeit geöffnet wird.
Wie viel Gottesehrfurcht braucht ein Mensch, um dem gehörigen Maß an Blasphemie eines Theologiestudiums zu widerstehen?
Die eigentliche, wesenhafte und wahrhaftige Globalisierung begann mit Christus und der Auflösung der Volksreligionen durch Ur-Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten.
Mit dem, was wir heute „Globalisierung“ nennen, machen wir „eine Räuberhöhle“ aus seines (unseres) „Vaters Haus“.
Jesus Christus ist allerdings das höchste Ideal eines anarchistischen Menschen, denn das Gesetz befolgte er nicht als äußere Maßgabe, sondern als inneres, ICH-haftes Wesen. Moses brachte die Gesetze, durch Jesus Christus sind die Wahrheit und die Gnade entstanden. Daher können alle auf Machtstrukturen aufgebauten Staats- und Kirchensysteme kein wahres Interesse an einer Nachfolge Christi haben.
Trinität in Name, Reich und Wille incarne:
Vater-Göttliches – Ruhendes Sein – der feste Tisch, der Altar
Sohnes-Gott – schaffende Liebe –Brot von der Patene und Wein im Kelch, von menschlicher Hand, von Mund zu Mund gereicht und dort vereint.
Geist-Gott – leuchtendes Erkennen –sieben Kerzen und Farbe/Licht-Dunkelspiel, ein Bild, vertraut und neu.
Wenn das Wasser der Seele des Menschen gleicht, sich im Christus Jesus das ICH-Wesen des Menschen findet, so heißt über das Wasser gehen, sich angstfrei und ICH-haft der „Astralsuppe“ der Gemeinschaft zu entheben. Die es aber tun, werden gefürchtet, denn die „Kleingläubigen“ glauben, man müsse versinken wenn man es wagt und gehen lieber gemeinsam in einem Boot im Schicksalsturm unter: „Zeige uns nicht, dass es geht, denn wir haben zu wenig Glauben und zu viel Angst selbst zu gehen.“
Oh, ihr petrinischen Wandler, wie häufig soll ER euch noch retten?