Ergänzende Erläuterungen zur Lektion 95, Übungsbuch EKiW in Parallelität zur Meditation "Ich bin Er":
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Sch: Welchen Sinn hat die Empfehlung, mit dem Gedanken "Ich bin Er" über die Wahrheit zu meditieren, dass zwischen mir und der wie eine Flamme von allein strahlenden Wirklichkeit kein Unterschied besteht?
M: (A) Die Empfehlung, sich vorzustellen, nichts anderes als die selbst-strahlende Wirklichkeit zu sein, hat folgenden Grund: Die Schrift definiert Meditation so: "Im Zentrum des achtblättrigen Lotus des Herzens, also des Ganzen, das Kailasa, Vaikunta, und Paramapada genannt wird, liegt die Wirklichkeit, daumengroß, hell wie ein Blitz und strahlend wie eine Flamme. Wenn der Mensch hierüber meditiert, erlangt er Unsterblichkeit." Wir sollten verstehen, dass wir durch diese Art der Meditation die Fehler, (1) des unterscheidenden Denkens, also "Ich bin anders, und jenes ist anders", (2) der Meditation über das Begrenzte, (3) der Vorstellung, das Wirkliche sei begrenzt und (4) es sei auf einer Ort beschränkt, vermeiden.
(B) Der Sinn der Empfehlung, mit dem Gedanken "Ich bin Er" zu meditieren, liegt außerdem in Sahaha
M: Soham; Sah, es ist das höchste Selbst, Aham das Selbst, das als "Ich" manifestiert ist. Der Jiva, der als Shivalinga im Lotus des Herzens wohnt, hat seinen Sitz im Körper, der Stadt Brahmans; der Geist wendet sich als Ego nach außen und identifiziert sich mit dem Körper, usw. Der Geist sollte im Herzen aufgelöst und die sich auf den Körper beziehende Ich-Wahrnehmung aufgegeben werden; wenn man demgemäß unbeirrt ergründet "Wer bin ich?" zeigt sich sehr fein das Wesen des Selbst als "Ich-Ich"; Es ist zugleich alles und nichts und ohne Unterscheidung von innen und außen als höchstes Selbst gegenwärtig; wie oben beschrieben, ist es hell wie eine Flamme und bezeugt die Wahrheit "Ich bin Brahman". Wer es in der Meditation nicht als mit sich selbst identisch erkennt, sondern glaubt, es sei etwas anderes, den wird die Unwissenheit nicht verlassen. Aus diesem Grund wird die Identitäts-Meditation empfohlen.
Wenn man für lange Zeit ungestört und ununterbrochen mit dem Gedanken "Ich bin Er", also der Technik, das Selbst zu reflektieren, über das Selbst meditiert, wird das Dunkel der Unwissenheit aus dem Herzen vertrieben und mit ihr auch alle Hindernisse, die nichts als Folgen der Unwissenheit sind; vollkommene Weisheit wird erlangt.(7)
Die Wirklichkeit in der Höhle des Herzens in der Stadt (Brahmans), dem Körper, zu erkennen, ist gleichbedeutend mit der Erkenntnis des einzig vollkommenen Gottes.
Der Weise lebt sorglos in der Stadt mit den neun Toren, dem Körper.(8)
Der Körper ist der Tempel; der Jiva ist Gott (Shiva). Wer ihn mit dem Gedanken "Ich bin Er" anbetet, findet Erlösung.
Der aus den fünf Hüllen bestehende Körper ist die Höhle; das höchste Wesen, das hier wohnt, ist der Herr der Höhle. Das erklären die Schriften.
Da das Selbst die Wirklichkeit aller Götter ist, ist die Meditation über das Selbst, das man ja selbst ist, die beste aller Meditationen; andere Meditationen sind nur Teile dieser Meditation, und nur um sie zu erreichen, werden die anderen Meditationen empfohlen. Wenn sie erreicht ist, sind die anderen nicht mehr notwendig. Das eigene Selbst zu kennen, bedeutet Gott zu kennen. Wenn das meditierende Selbst nicht erkannt wird und man glaubt, dass man über eine von einem selbst verschiedene Gottheit zu meditieren habe, wird dies von den Weisen mit dem Versuch verglichen, den eigenen Schatten mit Schritten auszumessen, oder auch mit der Suche nach einer wertlosen Muschel, nachdem man einen unbezahlbaren Edelstein wegwirft, den man bereits besitzt.(9)
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